Der Zwiebelmarkt Weimar begann als Viehe- und Zippelmarckt. Der letzte Teil dieses altdeutschen Ausdrucks ist in angepasster Art als Zippelmarkt erhalten geblieben. Im Jahr 2023 jährt sich der Zwiebelmarkt zum 370. Mal. Er kann sich daher zu den ältesten Volksfesten der Umgebung zählen. Erstmals erwähnt wurde die Veranstaltung 1653, als die Bewohner von Weimar ihrem Vorrat an Zwiebeln und Gemüse für den Winter auffüllten.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde der Zwiebelmarkt Weimar auf drei Tage ausgedehnt. Er wurde vom Samstag bis Montag begangen, wobei der Sonntag pausiert wurde. In diesem Zeitrahmen hat sich die Veranstaltung auch überregional herumgesprochen und wird seitdem von Bürgern aus ganz Deutschland besucht. Eine eigene Marktordnung wurde 1872 erlassen.
Goethe hatte eine starke Verbundenheit zu Weimar und auch zum Zwiebelmarkt und der Zwiebel an sich. Zwiebelrispen, welche er kaufte, wurden an seinem Schreibtisch befestigt. Auch sein Haus wurde damit geschmückt. Dies wird heute mit der von Goethe seinerzeit gepriesenen, positiven Auswirkung der Zwiebel auf die Gesundheit erklärt.
In der DDR wurde der Zwiebelmarkt Weimar auf einen Tag begrenzt. Dennoch kamen in den DDR-Zeiten immerhin 120.000 Besucher aus der Republik zum Markttag. Aus 1970 ist noch bekannt, dass 32.000 Zwiebelrispen veräußert wurden. Dabei handelt es sich um 100 Tonnen, die tatsächlich teilweise schon am Vormittag des Marktes vergriffen waren. Pläne dieser Zeit den Zwiebelmarkt in „Sozialistisches Erntefest“ umzubenennen, sind gescheitert.
Mit dem Ende der DDR wurde 1990 entschieden, dass die Festlichkeit erneut auf drei volle Tage ausgedehnt wird. Bereits ca. zwei Wochen vor Beginn des Marktes wird die Zwiebelkönigin gekürt. Es wird ein umfassendes Bühnenprogramm aufgeführt und inzwischen sind es auch über 300.000 Besucher aus ganz Deutschland, die sich am Zwiebelmarkt Weimar erfreuen.